Die Einheitslok der Baureihe 41 der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft

 

 

 

Im Jahr 1936 lieferte die Maschinenfabrik Schwartzkopff die erste schnellfahrende Güterzuglokomotive der Baureihe 41.

 

Schon bald zeigte sich, dass man mit dieser Gattung eine Universal-Lokomotive für mittelschwere Züge zur Verfügung hatte.   Das neu entwickelte Fahrwerk wurde mit der ausgezeichneten Kesselkonstruktion der Baureihe 03 gepaart.

 

Von 1936 bis 1941 entstanden insgesamt 366 Lokomotiven der Baureihe 41 in Gemeinschaftsarbeit fast aller deutscher Lokomotivfabriken.

 

Nach 1945 verblieben rund 200 Maschinen in Westdeutschland, wo sie in allen Sparten der Zugförderung eingesetzt wurde.

 

Da die Kessel aus dem nicht alterungsbeständigen Stahl St47 gefertigt wurden, welche zur Rissbildung neigten, wurde zur Schonung des Kessels der Druck von 20bar auf 16bar reduziert.

 

Dennoch zeigten sich zu Beginn der fünfziger Jahre bei den Lokomotiven der Baureihe 41 zunehmend Ermüdungserscheinungen des Kesselbaustahls.   Zunächst behalf sich die noch junge Deutsche Bundesbahn mit Reparaturen des Stehkessels.  

 

Von 1957 bis 1961 erhielten dann aber 99 Maschinen neue, vollständig geschweißte Ersatzkessel.  Im Zuge der Neubekesselung erhielten die Maschinen auch ein geändertes Rahmenteil am vorderen Umlauf, welches den „Neubaukessel“-41ern von Vorne gesehen, ein sehr markantes Aussehen verleiht .

 

Von den so umgebauten Maschinen wurden 40 Stück mit einer Ölhauptfeuerung ausgerüstet.

 

 

 

Die Dampflokomotive 41 073

 

Unter der Fabriknummer 14749 wurde unsere 41 073  von den BORSIG Lokomotivwerken in Berlin-Henningsdorf,  am 17. Juni 1939 an die Deutsche Reichsbahn abgeliefert.

 

Ihr erstes Einsatzbetriebswerk war das Bw Erfurt, welches die Lok nicht nur in ihrem angedachten Einsatzgebiet, dem schnellen Güterzugdienst einsetzte, sondern auch im schweren Schnellzugverkehr auf den langen Steigungen des Thüringer Waldes.

 

Unsere 41 073 ist eine echter Wandervogel gewesen, wenn man sich die sehr häufigen Wechsel der Heimatbetriebswerke anschaut.   Von Erfurt ging es noch im gleichen Jahr nach Frankfurt/Oder und weiter über Schneidemühl, Altenbeken und Dortmund nach Wanne-Eickel, um nur einige der Heimatbetriebswerke zu nennen.

 

Bis heute ist unsere 41 073 insgesamt 17 mal umgezogen.

 

Am 8. Juni jedoch begann ein neuer Lebensabschnitt.  Im Ausbesserungswerk Braunschweig wurde der neue, vollständig geschweißte Kessel mit Ölhauptfeuerung eingebaut.

 

Nach der Neubekesselung war Osnabrück ihr nächstes Heimatbetriebswerk und wie schon bei ihrem ersten Betriebswerk Erfurt, wurde 41 073 vor fast allen Zuggattungen eingesetzt.

 

Letztendlich beendete 41 073 ihren Dienst bei der Deutschen Bundesbahn im Bahnbetriebswerk Rheine am 21.Februar 1977.   Somit war unsere Lok eine der letzten betriebsfähigen Dampflokomotiven der Deutschen Bundesbahn, die den Dampfbetrieb am 26.Oktober 1977 einstellte.

 

Kurz danach erwarb der deutsch/schweizer Verein EUROVAPOR eV. die Lokomotive um sie der Nachwelt zu erhalten und ggf. wieder betriebsfähig aufzuarbeiten.   Auf Grund des von Ende 1977 bis 1985 bestehenden „Dampflokverbotes“ bei der Deutschen Bundesbahn, mussten die bereits begonnenen Arbeiten in Offenbach abgebrochen werden.

 

Im Juni 2000 konnte unser Verein die Lokomotive von der EUROVAPOR übernehmen, mit dem Ziel der betriebsfähigen Aufarbeitung.   Unverzüglich wurde nunmehr im Bahnbetriebswerk Haltingen mit den Arbeiten begonnen.

 

Bis heute sind mehrere tausend Stunden gearbeitet worden, kommt doch die notwendige Hauptuntersuchung mit Generalüberholung in vielen Teilen einem Neubau doch recht nahe.

 

Zur Zeit steht die Lokomotive sicher untergebracht im Süddeutschen Eisenbahnmuseum Heilbronn.

 

 

 

 

Technische Daten

 

Nummerierung:                                                                                            41 001 bis 366

 

Hersteller:                                                                                                       Verschiedene

 

Baujahre:                                                                                                        1936 bis 1941

 

Bauart:                                                                                                            1´D 1´h2

 

Gattung:                                                                                                         G46.18 oder 20

 

Länge über Puffer:                                                                                        23905mm

 

Radstand mit Tender:                                                                                  20175mm

 

Leermasse:                                                                                                     92,6to

 

Dienstmasse mit Tender:                                                                             175,7to

 

Reibungsmasse:                                                                                            74,5to

 

Radsatzfahrmasse:                                                                                       20,2to

 

Höchstgeschwindigkeit: (vw/rw)                                                               90/50km/h

 

Indizierte Leistung:  ( Kohle/Öl )                                                                1427/1453kw

 

Kesselüberdruck:                                                                                          16bar

 

Rostfläche:                                                                                                     3,87qm

 

Treibraddurchmesser:                                                                                 1600mm

 

Laufraddurchmesser: (v/h)                                                                         1000/1250mm

 

Zylinderdurchmesser:                                                                                  520mm

 

Kolbenhub:                                                                                                    720mm

 

 

 

--/--